Dienstag, 2. September 2014

28. und 29. August 2014 - DENK durch das Theater am Spittelberg

Verglichen mit dem Start von „Tua Weida“ vor vier Jahren war „Durch die Wüste“ bei mir eher ein Hineinstolpern am Nebenpfad. Sehr wohl hörte ich die ersten Lieder schon im vergangenen Jahr im Theater am Spittelberg (Juni 2013), in Wulkaprodersdorf und in der Arena (August 2013), in der Trio-Formation im Oktober 2013 und bei den Weihnachtskonzerten
Den Abschluss der „Tua Weida“-Tournee erlebte ich im heurigen Jänner im Metropol, auf den Stadtsaal mit dem neuen Programm „Durch die Wüste“ pfiff ich kräftig (Es warad nicht wegen dem Programm, sondern wegen der Spielstätte!) und so wurden die nächsten Monate recht DENK-mager… bis zu den Duo-Konzerten im Mai. Die Vorpremiere von „Durch die Wüste“ erlebte ich Ende Mai im Rahmen eines wunderschönen Konzertes am Bärenkogel. Orpheum ließ ich aus familiären Gründen aus, die Videopräsentation von „Let’s Dance“ im Local ließ ich mir nicht entgehen und verfolgte nachher noch ein DENKwürdiges Spiel Deutschland gegen Brasilien.

Und nebenbei: Die Zeit ist ein wertvolles Gut und ich hatte nicht oft Gelegenheit, mir das neue Album anzuhorchen. Zu spät gekauft (ein knapper Monat nach dem VÖ-Datum), keinen Nerv und Muße gehabt, bis vor kurzem… Meine Favoriten sind „Söbe Stodt“ und „Ned allan“.

Und nun hieß es „Durch die Wüste – durch das Theater am Spittelberg“! Wüstenmäßiges Bühnenbild, die Glühwürmchen auf den Bäumen verschaffen eine heimelige, leithagebirgische Atmosphäre und schon das erste Lied zeigt uns, wohin der Abend führt: „DURCH DIE WÜSTE“. Klassiker wie „Es is guad“, „Kumm ned her“, „Graue Mäus“ und „Na, des los ned aus“ mit dem genialen Gitarrensolo von Ludwig Ebner wurden nicht vergessen, mit „Let’s Dance“ ging es in die obligatorische Pause.
Und hallo? Seit 2008 habe ich kein DENK-Konzert im Theater am Spittelberg ausgelassen, das heißt… 2008 1x, 2009 1x, 2010 2x, 2011 1x, 2012 1x, 2013 2x… beim 9. Mal DENK im Theater am Spittelberg bemerkte ich eine große Müdigkeit im Publikum. Birgit & Buben waren in gewohnter Form klass‘ wie immer, wie wir sie auch nicht anders kennen, aber was war mit dem Großteil der Leute auf den Sitzplätzen? Man brauchte sie nur wortwörtlich in die Müdigkeit zu schubsen. Schwupps! Schnarch! Chnchr… Also wurde die Pause für Sauerstoff, Lulu, Hopfentee (ist übrigens ein Wieselburger… weil im letzten Bericht vergessen) genutzt und der zweite Teil wurde mit „Söbe Stodt“ eröffnet. Das ist gut! „Du kannst die ganze Nacht“ war eines der besten Darbietungen an diesem Abend und „An Augenblick/Un Attimo“ brachte Schwung hinein, Birgits witzige (natürlich mit einem Schuss Ironie) Einleitung zu „Pensionsanlagekonto“ machte die Leute im Publikum munterer, an diese wurde mit „Was i eh“ nahtlos geknüpft. Aufstehen und herumhüpfen wäre nicht schlecht gewesen, aber wenn die anderen eine „Nicht schon wieder die Buchstabenverdreherin Sori“ denken, also tanzte ich im Sitzen, so gut ich konnte. Die Soloeinlage von Harald W. zu „Wieda zwieda“ wird immer ausgeklügelter und professioneller. Er muss wirklich lange dafür geübt haben…
YouTube-Video (Schurli, ich darf doch?)

Auf „Ned allan“ habe ich wirklich gewartet, mir hat das Lied im Local schon sehr getaugt, beim Anhorchen der CD hat sich das verstärkt und bitte behaltet das Lied noch lange in Eurer Setliste! Egal, ob Ihr damit beim unsäglichen Songcontest dabei sein könnt oder nicht.
Als Dankeschön für den Abend, dessen zweiter Teil ein Äutzerl besser war (ich spreche das Publikum an!) wurden „Fan“ und „Fia di“ gespielt. Mit einem "Es kann nur noch besser werden" fuhr ich heim zum Schlafen und Arbeiten.

"Z'nah am Himmel"

"Du kannst die ganze Nacht"

DENK-Konzerte haben für mich auch noch etwas Spezielles: Im Laufe der Jahre bzw der Konzerte lernt man andere Leute kennen, irgendwann wird es familiär und so fanden wir uns vor dem zweiten Konzert beim Essen & Vorglühen in der Nähe der Spielstätte ein. Im Hinblick auf den ach so leiwanden Wieselburger trank ich (in Ermangelung eines Kärntners) eine Flasche Hirter zu viel. 

Am zweiten Abend wurde ein personeller Wechsel bei DENK vollzogen. Ludwig Ebner ist aus familiären Gründen verhindert und so sprang Michael Scheed für ihn ein. Ich ging davon aus, dass die Setliste eine andere sein würde. (Kennen wir von 2010 und 2013. Oder wer die Weihnachtskonzerte im Doppelpack besucht, weiß auch, wovon ich schreibe.) Ich habe dem Herrn Scheed das „Na, des los ned aus“ sowieso nicht zugetraut und „Z’nah am Himmel“ durften wir auch am ersten Abend bekommen – so wie Ludwigs Lied „Pensionsanlagekonto“.
Und wieder ging es „Durch die Wüste“. Das Motto des Abends lautete aber „Es is guad“ und ich freute mich, das Lied wieder zu hören. Aha, auch „Kumm ned her“, war aber witzig, weil Birgit den Wechselspieler Michael Scheed zu ihrem „Traummann“ erkoren hat. „Pensionsanlagekonto“ wurde sogar vorgezogen und …wie? …was? …wirklich? „Na, des los ned aus“ wurde gespielt. Was wird denn geschehen? Tatsächlich, der Michael Sch. braucht sich bei seinem Gitarrensolo nicht vor Ludwig Ebner zu verstecken. Dank espressorosi.at habe ich doch recht in der Annahme, dass „Aundas“ nur am zweiten Abend gespielt wurde und vor diesem Lied wurde sogar Aufstellung genommen. Sah  nach „Z’nah am Himmel“ aus. Gehhh, der Scheed kann doch was. „Let’s Dance“ läutete wieder in die Pause ein.
Publikum besser drauf, nur ein harter Kern vom ersten Abend ließ sich auch beim zweiten Abend blicken (ich glaube, es waren nicht mehr als zehn Leute) und ich freute mich dem zweiten Teil entgegen. „Söbe Stodt“, „Du kannst die ganze Nacht“ war wieder witzig, „Was i eh“ (Ich saß in der dritten Reihe, eingezwängt zwischen Karl A. – Du wolltest doch Deinen Namen in meinem Blog lesen! – und einer Dame und traute mich wieder nicht herumzuhüpfen, stattdessen zeigte ich Ambitionen, den Klappsessel zu zerstören.), Harald verfeinerte seine Soloeinlage in „Wieda zwieda“ und mit „Ned alla“ steuerte das Konzert in Richtung Finale. Als Zugabe wurde „Fia di“ gespielt. Und aus. Kein „Fan“? Kein anderes Schlusslied? („Nimma dabei“ vielleicht? Ich mag die Nummer viel zu sehr.)
Besetzung mit Wechselspieler

"Z'nah am Himmel"

Michael Scheeds Solo bei "Na, des los ned aus"


"Du kannst die ganze Nacht"

Irritierend an den beiden Abenden war, dass während der Konzerte viele Besucher auf und ab gegangen sind. Ziemlich heftig. Warum auch immer. Das zweite Konzert war von der Publikumsstimmung her viel besser. Ich war ein wenig ernüchtert ob der fast identen Setlisten, aber wenn der Michael Sch. nicht gewesen wäre… so bekam ich tatsächlich ein anders erlebtes Konzert geboten.
Alles in allem zwei sehr schöne Abende und ich freue mich auf die nächsten Konzerte, noch in diesem Jahr!