Nachdem die Sori es geschafft hat, auf die Konzerte unter dem Motto „DONAU“ (Donaukanaltreiben und Donauinselfest) zu gehen, fühlt die Sori sich von der Sori genötigt, zu schreiben.
31.05.2015 – Donaukanaltreiben
Der alljährliche Pfingstbesuch von meinen Eltern endete an
diesem Tag mit ihrer Abreise. Sehr selten, aber doch kommt es vor, dass bei
Besuchen vergessen wird, etwas mitzunehmen. (Nein, nicht mich!) Meine Eltern
waren schon unterwegs auf der A1, als mir dieses Missgeschick auffiel und ich wusste noch nicht, ob sie noch einmal
umkehren würden. Ich sah schon meinen Nachmittag am Donaukanal gefährdet. Aber
eine SMS-Nachricht von meinem Papa mit einem lapidaren „Schick’s per Post.“
bannte die Gefahr und ich konnte rechtzeitig zum Konzert fahren. (Wen’s
interessiert: Die Postsendung ist auch beim Empfänger gut angekommen.)
Überpünktlich bei der Bühne angekommen, konnten Thomas Andreas
Beck & Band aufgrund soundtechnischer Probleme nicht rechtzeitig anfangen.
Aber das gehört zum (Konzert-)Leben.
Als das Konzert mit „Flieg übers Meer“ eröffnet wurde,
versprach der sommerliche Sonntag ein schöner Nachmittag am Donaukanal zu
werden. Die Welt braucht einfach ein paar Leute mehr, die zuhören können und wollen. Fans und Neugierige versammelten sich stehend vor der Bühne, ein paar
Leute zogen es vor, im Schatten zu sitzen und der Musik zu lauschen. Wiederum
andere gingen am Donaukanal spazieren und blieben stehen, manche andere gingen
weiter.
Die Trommel-Einlage bei "Großer Held" |
Eine passende Gelegenheit für Thomas Andreas Beck, Thomas Mora,
Christoph Schödl, Valentin Oman und Bernhard Krinner, ihre Musik in diesem
Rahmen zu präsentieren.
Diejenigen, die dort geblieben sind, bekamen „Der Schrei“,
„Die Erde bebt“, „Tanz mit Deine Tränen“, „Andrea“ und „Schaut’s hi“ in
geballter Ladung präsentiert – Kawumm sozusagen! Das Percussion-Outro bei
„Großer Held“ war wieder unbeschreiblich klass‘! Es fing zum Knistern an, als
„Geh doch weg zu mir“, „Anna“ und „Liebeslied“ gespielt wurden. Nachdenklich
wird die Zuhörerschaft und die vorbeigehenden Leute verwandeln sich zu
stehend-konzentrierten Menschen, als „Opa ohne Kopf“ aus der kleinen Bühne
erklang. Nach der „Großen Mutter“ und dem treibenden „Kum zag di“ musste das
Konzert schon mit „Opfebam“ enden.
Es war mein erster Besuch beim „Donaukanaltreiben“, das
Wetter war perfekt und der Sonntagnachmittag ein idealer Zeitpunkt, wo doch
sehr viele Leute am Donaukanal spazieren gehen und irgendwo ungeplant Halt
machen können.
28.06.2015 –
Donauinselfest
Ja, Donauinselfest. Mein letzter Besuch war in 2011 (Nach
Peter Cornelius legte ich mit meinem Mitstreiter einen braden Weg zurück, die
anderen Leute zwingen einem zum Langsamer Gehen und irgendwann waren wir dann
bei den Hot Pants Road Club auf der anderen Seite.) und ich bin an und für sich
kein Fan vom DIF. Doch an diesem Tag hatte ich das Glück, dass jemand mit mir zum Konzert
auf die Donauinsel gehen konnte und kaum stiegen wir aus der U1 aus, fing ich
schon in Gedanken an, über die Menschenmassen zu jammern. Und wo die Radio
Arabella-Bühne war, ich hatte keinen blassen Schimmer, ich überließ alles dem
Orientierungssinn meines Mitstreiters. Und darf ich noch einmal erwähnen, wie
sehr mich die Menschenmassen und das dadurch gezwungene Langsamer Gehen genervt
haben? (Ich neige dazu, beim Gehen ein recht flottes Tempo zurückzulegen.)
Als wir bei der Bühne ankamen, wurde ich dennoch positiv
gestimmt. Das Platzerl machte einen sympathischen Eindruck auf mich
(Wien-Energie-Festbühne-geschädigt, wie ich bin) und ich bekam dann eine Art
Déjà-vu-Erlebnis: Thomas Andreas Beck & Band fangen wieder später an. Für
Kathi Kallauch wurden die Instrumente noch gestimmt. Also wurde ich mit ihrer
Musik zwangsbeglückt.
Meine Freude wuchs, als die Bühne für Thomas Andreas Beck
& Band frei wurde. Statt Thomas Mora bediente Rue Kostron die Bassgitarre
und das Konzert wurde mit „Mei Bua“ eröffnet. (Und nebenbei: Es ist schön und
nicht so alltäglich-selbstverständlich, wenn Väter sich so sehr zu ihren Söhnen
bekennen.) Nach einem berührenden „Tanz mit Deine Tränen“ und dem treibenden
„Schaut’s hi“ stieß Celina Ann zur Band und es wurde gemeinsam zu „Kum zag di“
gerockt.
Mit Celina Ann bei "Kum zag di" |
Ich bin dafür, dass Celina Ann zu diesem Lied öfters auf die Bühne
kommen soll. Nach „Der Schrei“ wurde „Großer Held“ gespielt, ich sah schon
vorher die Trommeln und freute mich schon auf diese spezielle Einlage. Das Lied
wummerte ziemlich heftig aus den Boxen, ich hörte die Stimme von Thomas kaum
und dann wurde es für Rue und Valentin ernst. Bei Rue vermute ich, dass dies
sein erstes offizielles Trommelsolo war und er konzentrierte sich so sehr auf
diese Aufgabe und die Freude war ihm anzusehen, dass er genauso gut wie Thomas
Mora das „Drum-Solo“ bewältigt hat.
Konzentration! |
Trommelwirbel! |
Geschafft! |
Nach „Anna“ und „Geh doch weg zu mir“ (Bei der Einleitung
befürchtete ich, „Liebeslied“ wieder zu hören – aber das wurde aufgeschoben!)
kam noch „Opa ohne Kopf“ und schon kündigte Thomas das Finale mit „Opfebam“
inklusive Bandvorstellung an, was vom Publikum nicht akzeptiert werden wollte.
Nach „ZUGABE!“ wurde gerufen, einer aus dem Publikum rief „Tanz Tommi tanz“ und
es hat einfach Spaß gemacht, Freude bereitet, dem Lied zuzuhorchen, Thomas bei
seinen wilden Tanzbewegungen zuzusehen und auch selbst zu tanzen.
"Opfebam" |
Die Band war wieder super drauf, Christoph Schödl hat
gehämmert, Bernhard Krinner spielte wunderbare Soli, Valentin Oman
harmonisierte die Musik mit den Tasten und Rue Kostron hat seinen Job
mit leidenschaftlicher Hingabe gemeistert. Ich habe ihn ein paar Mal im „Local“ spielen gesehen, wo er sich
auf der kleinen Bühne kaum bewegen konnte und ich erlebte ihn auch sitzend bei
den VOCALgeSTÖBER-Konzerten. An diesem Sonntagabend erlebte ich einen ganz
neuen Bassisten. Hut ab!