Dienstag, 30. Juni 2015

Thomas Andreas Beck & Band und die Donau

Die Donau gehört zum zweitgrößten und zweitlängsten Fluss Europas, die ihren Ursprung in Donaueschingen im Schwarzwald hat und mit fließender Zwischenstation Wien in das Schwarze Meer mündet. (Quellen: Mein Allgemeinwissen und Tante Wikipedia)

Nachdem die Sori es geschafft hat, auf die Konzerte unter dem Motto „DONAU“ (Donaukanaltreiben und Donauinselfest) zu gehen, fühlt die Sori sich von der Sori genötigt, zu schreiben.  

31.05.2015 – Donaukanaltreiben
Der alljährliche Pfingstbesuch von meinen Eltern endete an diesem Tag mit ihrer Abreise. Sehr selten, aber doch kommt es vor, dass bei Besuchen vergessen wird, etwas mitzunehmen. (Nein, nicht mich!) Meine Eltern waren schon unterwegs auf der A1, als mir dieses Missgeschick auffiel und ich wusste noch nicht, ob sie noch einmal umkehren würden. Ich sah schon meinen Nachmittag am Donaukanal gefährdet. Aber eine SMS-Nachricht von meinem Papa mit einem lapidaren „Schick’s per Post.“ bannte die Gefahr und ich konnte rechtzeitig zum Konzert fahren. (Wen’s interessiert: Die Postsendung ist auch beim Empfänger gut angekommen.)
Überpünktlich bei der Bühne angekommen, konnten Thomas Andreas Beck & Band aufgrund soundtechnischer Probleme nicht rechtzeitig anfangen. Aber das gehört zum (Konzert-)Leben.
Als das Konzert mit „Flieg übers Meer“ eröffnet wurde, versprach der sommerliche Sonntag ein schöner Nachmittag am Donaukanal zu werden. Die Welt braucht einfach ein paar Leute mehr, die zuhören können und wollen. Fans und Neugierige versammelten sich stehend vor der Bühne, ein paar Leute zogen es vor, im Schatten zu sitzen und der Musik zu lauschen. Wiederum andere gingen am Donaukanal spazieren und blieben stehen, manche andere gingen weiter. 


Die Trommel-Einlage bei "Großer Held"
Eine passende Gelegenheit für Thomas Andreas Beck, Thomas Mora, Christoph Schödl, Valentin Oman und Bernhard Krinner, ihre Musik in diesem Rahmen zu präsentieren.
Diejenigen, die dort geblieben sind, bekamen „Der Schrei“, „Die Erde bebt“, „Tanz mit Deine Tränen“, „Andrea“ und „Schaut’s hi“ in geballter Ladung präsentiert – Kawumm sozusagen! Das Percussion-Outro bei „Großer Held“ war wieder unbeschreiblich klass‘! Es fing zum Knistern an, als „Geh doch weg zu mir“, „Anna“ und „Liebeslied“ gespielt wurden. Nachdenklich wird die Zuhörerschaft und die vorbeigehenden Leute verwandeln sich zu stehend-konzentrierten Menschen, als „Opa ohne Kopf“ aus der kleinen Bühne erklang. Nach der „Großen Mutter“ und dem treibenden „Kum zag di“ musste das Konzert schon mit „Opfebam“ enden.

Es war mein erster Besuch beim „Donaukanaltreiben“, das Wetter war perfekt und der Sonntagnachmittag ein idealer Zeitpunkt, wo doch sehr viele Leute am Donaukanal spazieren gehen und irgendwo ungeplant Halt machen können. 

28.06.2015 – Donauinselfest
Ja, Donauinselfest. Mein letzter Besuch war in 2011 (Nach Peter Cornelius legte ich mit meinem Mitstreiter einen braden Weg zurück, die anderen Leute zwingen einem zum Langsamer Gehen und irgendwann waren wir dann bei den Hot Pants Road Club auf der anderen Seite.) und ich bin an und für sich kein Fan vom DIF. Doch an diesem Tag hatte ich das Glück, dass jemand mit mir zum Konzert auf die Donauinsel gehen konnte und kaum stiegen wir aus der U1 aus, fing ich schon in Gedanken an, über die Menschenmassen zu jammern. Und wo die Radio Arabella-Bühne war, ich hatte keinen blassen Schimmer, ich überließ alles dem Orientierungssinn meines Mitstreiters. Und darf ich noch einmal erwähnen, wie sehr mich die Menschenmassen und das dadurch gezwungene Langsamer Gehen genervt haben? (Ich neige dazu, beim Gehen ein recht flottes Tempo zurückzulegen.)
Als wir bei der Bühne ankamen, wurde ich dennoch positiv gestimmt. Das Platzerl machte einen sympathischen Eindruck auf mich (Wien-Energie-Festbühne-geschädigt, wie ich bin) und ich bekam dann eine Art Déjà-vu-Erlebnis: Thomas Andreas Beck & Band fangen wieder später an. Für Kathi Kallauch wurden die Instrumente noch gestimmt. Also wurde ich mit ihrer Musik zwangsbeglückt.
Meine Freude wuchs, als die Bühne für Thomas Andreas Beck & Band frei wurde. Statt Thomas Mora bediente Rue Kostron die Bassgitarre und das Konzert wurde mit „Mei Bua“ eröffnet. (Und nebenbei: Es ist schön und nicht so alltäglich-selbstverständlich, wenn Väter sich so sehr zu ihren Söhnen bekennen.) Nach einem berührenden „Tanz mit Deine Tränen“ und dem treibenden „Schaut’s hi“ stieß Celina Ann zur Band und es wurde gemeinsam zu „Kum zag di“ gerockt. 
Mit Celina Ann bei "Kum zag di"
Ich bin dafür, dass Celina Ann zu diesem Lied öfters auf die Bühne kommen soll. Nach „Der Schrei“ wurde „Großer Held“ gespielt, ich sah schon vorher die Trommeln und freute mich schon auf diese spezielle Einlage. Das Lied wummerte ziemlich heftig aus den Boxen, ich hörte die Stimme von Thomas kaum und dann wurde es für Rue und Valentin ernst. Bei Rue vermute ich, dass dies sein erstes offizielles Trommelsolo war und er konzentrierte sich so sehr auf diese Aufgabe und die Freude war ihm anzusehen, dass er genauso gut wie Thomas Mora das „Drum-Solo“ bewältigt hat.
Konzentration!

Trommelwirbel!

Geschafft!

Nach „Anna“ und „Geh doch weg zu mir“ (Bei der Einleitung befürchtete ich, „Liebeslied“ wieder zu hören – aber das wurde aufgeschoben!) kam noch „Opa ohne Kopf“ und schon kündigte Thomas das Finale mit „Opfebam“ inklusive Bandvorstellung an, was vom Publikum nicht akzeptiert werden wollte. Nach „ZUGABE!“ wurde gerufen, einer aus dem Publikum rief „Tanz Tommi tanz“ und es hat einfach Spaß gemacht, Freude bereitet, dem Lied zuzuhorchen, Thomas bei seinen wilden Tanzbewegungen zuzusehen und auch selbst zu tanzen.

"Opfebam"

Die Band war wieder super drauf, Christoph Schödl hat gehämmert, Bernhard Krinner spielte wunderbare Soli, Valentin Oman harmonisierte die Musik mit den Tasten und Rue Kostron hat seinen Job mit leidenschaftlicher Hingabe gemeistert. Ich habe ihn ein paar Mal im „Local“ spielen gesehen, wo er sich auf der kleinen Bühne kaum bewegen konnte und ich erlebte ihn auch sitzend bei den VOCALgeSTÖBER-Konzerten. An diesem Sonntagabend erlebte ich einen ganz neuen Bassisten. Hut ab!