Zwei Monate nach dem fantastischen Abend kehrte ich wieder ins Event Cafe zurück, um ein weiteres Konzert von Harry Ahamer, dieses Mal in verstärkter Besetzung, zu erleben.
Die Auftritte von Harry Ahamer habe ich bisher in allen
Variationen genossen – ob solo, im Duo
oder in kompletter Bandbesetzung mit Bläser.
So war es für mich auch eine Premiere, das Konzert im
Quartett zu besuchen. Das Line-Up bestand aus Harry Ahamer (Telecaster,
Akustikgitarre), Markus Marageter (Tasten, Hemmungsorgel, akustische Gitarre),
Matt Baumann (Bass) und Christian Lettner (Schlagwerk). Ich war mir sicher,
dass das Konzert anders, aber genauso klass‘ sein würde wie das zwei Monate
vorher.
Markus Marageter, Harry Ahamer, Christian Lettner, Matt Baumann |
Das Konzert wurde nun elektrisch mit „Blau“ eröffnet. Wenn
wir schon beim „Blues“ sind, ging es mit „De Nocht is mei Tankstö“ weiter. Im
sehr gut besuchten Saal animierte auch der füllige und feine Klang einige
weibliche Fans zum Tanzen, ich zog es noch vor, auf meinem Barhocker zu
sitztanzen.
Die Stimmung war schon am Brodeln und wurde mit „1969“
hochgekocht. Nachher besann sich Harry auf seine Akustikgitarre und spielte
weitere Nummern aus seinen zwei Mundart-Alben. Selbst mit der akustischen wurde
der Gesamtklang – verstärkt durch Tasten, Bass und Schlagwerk – nicht geschmälert
und auch nicht beschallt, es war einfach ein anderes, vielschichtiges
Hörerlebnis. Back to Telecaster und erst mit „Steh auf“ wurde ich indirekt
aufgefordert, mich von meinem Barhocker zu erheben und ich klatschte, sang,
stand und tanzte mit bis zur Pause, die mit „Tschick tscheckn“ angekündigt
wurde.
Nach der Pause wurde es besinnlich und stimmig-berührend mit
„Koid“. Das Solo auf der akustischen Gitarre war 1A – egal, ob Harry auf der
akustischen oder auf der elektrischen seine Solis bearbeitet, sie sind jedes
Mal ein Er-Leb-Nis! Leider ist es mir entfallen, zu welchem Lied Markus
Marageter auf seiner akustischen Gitarre gespielt hat. (Ich bin sogar die
Liederlisten der Alben durchgegangen, aber es will mir einfach nicht einfallen,
welches Lied das war. „Wundasche“ war es definitiv nicht!)
Einleitung zu "Koid" |
Markus Marageter spielt auf der akustischen Gitarre. |
Ein weiteres „Steh auf“ war nicht nötig, ich bin im zweiten
Teil auch wieder gern gestanden und habe auch gern versucht, mich zu den
Liedern so gut wie rhythmisch bewegen zu können. Mit einem Lied der Neville Brothers
funkte und groovte es im Saal, die Lichtblitze taten ihr übriges.
Leider vergehen solche Konzerte viel zu schnell, dennoch
ließen sich die vier Musikanten gern zu weiteren Zugaben überreden und der Gig
endete definitiv mit „Im Ö“.
Premiere gelungen. Es geht auch zu viert. Musiker, die mit
Leidenschaft bei der Sache sind. Und bei vielen Konzertbesuchern ein bleibendes
Erlebnis verschafft haben.